Der letzte Tag unserer Rundwanderung begann für mich sehr früh. Ich identifizierte es als letzte mögliche Chance noch einen guten Blick auf den chilenischen Sternenhimmel zu erhaschen bevor der zunehmende Mond das unterfangen verhindern würde. Tagwache war also für mich um 04:00 und dann schnell die Minimalausrüstung gepackt und nur paar Hundert Meter vom Camp Flussaufwärts hab ich mein Stativ aufgebaut. Was soll ich sagen: Ich wurde nicht enttäuscht.

Auch war ich keine Minute zu früh - es begannen nämlich Wolken aufzuziehen und mit fortschreitender Stunde war der Himmel immer mehr hinter einer diffusen Wolkenschicht verborgen. Gut, ein paar gute Fotos hatte ich im Kasten also zum Punkt zwei der Tagesordnung: Aufstieg zum Mirador Torres del Paine. Die drei namens-gebenden Gipfel im Morgenlicht zu fotografieren war das erklärte Ziel.

Also ging es, mit signifikant verringertem Marschgepäck, bergwärts in der Dunkelheit alleine dahin. Ben, David und Lena gönnten sich noch eine Mütze Schlaf. Jedoch nach rund 45 Minuten Gehzeit holte mich Ben ein und wir gingen den restlichen Weg gemeinsam. Wir wussten, dass der Weg steil und steinig werden sollte und wir wurden nicht enttäuscht. Es ging sehr steil und sehr steinig dahin und das ganze nur im Schein der Stirnlampen. Aber wir kamen heil am Lago Torres an und während ich mein Stativ aufbaute und auf die ersten rötlichen Sonnenstrahlen hoffe, grub sich Ben in den mitgebrachten Schlafsack ein.


Nach einer Weile fanden uns auch David und Lena und taten es Ben gleich. Nun warteten wir zu viert, die Augen gebannt auf die Felsen gerichtet, auf die nahende Morgensonne. Doch es kam nichts. Kein Strahl, keine Farbe, gar nichts. Es wurde nur heller, trüber und irgendwann begann es sogar zu Tröpfeln.

Leicht frustriert schossen wir noch ein Gruppenfoto und dann ging es durchgefroren wieder zurück zum Campingplatz um unser Equipment einzupacken und uns auf den letzten Abstieg zu machen.
Der Abstieg war reichlich unspektakulär und hat sich (einerseits ob der frühen Tagwache, der Vielzahl an Leuten und dem Mangel eines Frühstücks) doch gezogen. Wir beschlossen bei der Rückkehr zum Camp den früheren Bus zu nehmen und hatten deswegen nicht viel Zeit.
So ging es an gefühlt tausenden aufsteigenden Wanderern (erstmalig war es wirklich, wirklich voll auf einem Track) vorbei talwärts und in Richtung Campingplatz Central.


Aber so toll der Tag begann, so toll sollte er auch enden. Wir hatten die letzten Höhenmeter hinter uns gebracht und der Wanderweg wandelte sich gerade in eine Art unbefestigte Straße, als wir plötzlich unseren Augen nicht trauten: Unmittelbar vor uns querten 2 Pumas die Straße. Davon hatte ich die letzten Jahre geträumt und bin die letzten 8 Tage meinen drei Mitreisenden in den Ohren gelegen.
Es gab nur ein kleines Problem: Griffbereit war die Kamera nur mit dem Standardobjektiv und nicht mit dem Tele. Kurze Überlegung, ob sich das mit reinzoomen später ausgeht: Nein, das wäre Chancenlos.
Also den Rucksack abgestellt, wie ein manischer im Rucksack nach dem Tele gewühlt und mit zitternden Fingern das Objektiv gewechselt. So, nun aber endlich die lang ersehnten Raubkatzenfotos in freier Wildbahn geschossen...denkste. Akku ist leer, aber so richtig! Das kann es ja wohl nicht sein.
Also noch geschwind den Akku getauscht und dann nach einer gefühlten Ewigkeit bereit gewesen DIE Fotos zu machen.
Tja, nur leider waren die Pumas bis dahin schon seelenruhig weiter gewandert. Ich erhaschte noch ein paar schnelle Fotos von unten.

Noch zwei Augenblicke und die Pumas waren aus dem Blickfeld verschwunden. Verdammt...aber mit ein wenig Kletterei, viel Gefluche und wieder einmal einer überschrittenen Grenzherzfrequenz erreichten wir die angrenzende Anhöhe. Von dort aus bot sich uns ein perfekter Blick aus nächster Nähe auf die zwei mächtigen Raubkatzen: Puma Concolor in freier Wildbahn. Torres del Paine Nationalpark - du hast einen Fan gefunden!



Zurückgekehrt zu Lena und David: Die Freude war groß, dass wir a) nicht gefressen wurden und b) Fotos erhascht hatten.

Und damit war unsere Rundwanderung mit einem Once in a lifetime Erlebnis beendet.
Zurück ging es anschließend problemlos mit zwei Bussen nach Puerto Natales und am Abend konnten wir nach anfänglichen Schwierigkeiten noch einen Platz zu finden (nur Familien dürfen an Tischen für mehr als 2 Personen sitzen...) ein gemeinsames Abendessen zu viert genießen.
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Auch war ich keine Minute zu früh - es begannen nämlich Wolken aufzuziehen und mit fortschreitender Stunde war der Himmel immer mehr hinter einer diffusen Wolkenschicht verborgen. Gut, ein paar gute Fotos hatte ich im Kasten also zum Punkt zwei der Tagesordnung: Aufstieg zum Mirador Torres del Paine. Die drei namens-gebenden Gipfel im Morgenlicht zu fotografieren war das erklärte Ziel.

Also ging es, mit signifikant verringertem Marschgepäck, bergwärts in der Dunkelheit alleine dahin. Ben, David und Lena gönnten sich noch eine Mütze Schlaf. Jedoch nach rund 45 Minuten Gehzeit holte mich Ben ein und wir gingen den restlichen Weg gemeinsam. Wir wussten, dass der Weg steil und steinig werden sollte und wir wurden nicht enttäuscht. Es ging sehr steil und sehr steinig dahin und das ganze nur im Schein der Stirnlampen. Aber wir kamen heil am Lago Torres an und während ich mein Stativ aufbaute und auf die ersten rötlichen Sonnenstrahlen hoffe, grub sich Ben in den mitgebrachten Schlafsack ein.


Nach einer Weile fanden uns auch David und Lena und taten es Ben gleich. Nun warteten wir zu viert, die Augen gebannt auf die Felsen gerichtet, auf die nahende Morgensonne. Doch es kam nichts. Kein Strahl, keine Farbe, gar nichts. Es wurde nur heller, trüber und irgendwann begann es sogar zu Tröpfeln.

Leicht frustriert schossen wir noch ein Gruppenfoto und dann ging es durchgefroren wieder zurück zum Campingplatz um unser Equipment einzupacken und uns auf den letzten Abstieg zu machen.
Der Abstieg war reichlich unspektakulär und hat sich (einerseits ob der frühen Tagwache, der Vielzahl an Leuten und dem Mangel eines Frühstücks) doch gezogen. Wir beschlossen bei der Rückkehr zum Camp den früheren Bus zu nehmen und hatten deswegen nicht viel Zeit.
So ging es an gefühlt tausenden aufsteigenden Wanderern (erstmalig war es wirklich, wirklich voll auf einem Track) vorbei talwärts und in Richtung Campingplatz Central.


Aber so toll der Tag begann, so toll sollte er auch enden. Wir hatten die letzten Höhenmeter hinter uns gebracht und der Wanderweg wandelte sich gerade in eine Art unbefestigte Straße, als wir plötzlich unseren Augen nicht trauten: Unmittelbar vor uns querten 2 Pumas die Straße. Davon hatte ich die letzten Jahre geträumt und bin die letzten 8 Tage meinen drei Mitreisenden in den Ohren gelegen.
Es gab nur ein kleines Problem: Griffbereit war die Kamera nur mit dem Standardobjektiv und nicht mit dem Tele. Kurze Überlegung, ob sich das mit reinzoomen später ausgeht: Nein, das wäre Chancenlos.
Also den Rucksack abgestellt, wie ein manischer im Rucksack nach dem Tele gewühlt und mit zitternden Fingern das Objektiv gewechselt. So, nun aber endlich die lang ersehnten Raubkatzenfotos in freier Wildbahn geschossen...denkste. Akku ist leer, aber so richtig! Das kann es ja wohl nicht sein.
Also noch geschwind den Akku getauscht und dann nach einer gefühlten Ewigkeit bereit gewesen DIE Fotos zu machen.
Tja, nur leider waren die Pumas bis dahin schon seelenruhig weiter gewandert. Ich erhaschte noch ein paar schnelle Fotos von unten.

Noch zwei Augenblicke und die Pumas waren aus dem Blickfeld verschwunden. Verdammt...aber mit ein wenig Kletterei, viel Gefluche und wieder einmal einer überschrittenen Grenzherzfrequenz erreichten wir die angrenzende Anhöhe. Von dort aus bot sich uns ein perfekter Blick aus nächster Nähe auf die zwei mächtigen Raubkatzen: Puma Concolor in freier Wildbahn. Torres del Paine Nationalpark - du hast einen Fan gefunden!



Zurückgekehrt zu Lena und David: Die Freude war groß, dass wir a) nicht gefressen wurden und b) Fotos erhascht hatten.

Und damit war unsere Rundwanderung mit einem Once in a lifetime Erlebnis beendet.
Zurück ging es anschließend problemlos mit zwei Bussen nach Puerto Natales und am Abend konnten wir nach anfänglichen Schwierigkeiten noch einen Platz zu finden (nur Familien dürfen an Tischen für mehr als 2 Personen sitzen...) ein gemeinsames Abendessen zu viert genießen.
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