Wir hatten eine kalte Nacht erwartet und so kam es auch. Leichter Schneeregen erwartete uns um 05:00 als es Zeit zum aufstehen wurde. Zelt abbauen im Schlamm/Regen mit klammen Fingern und anschließend ungezuckerte Haferflocken - ein Vergnügen für die ganze Familie oder so ;-)
Bis um wenige Minuten nach Sieben waren wir tatsächlich aufbruchbereit und heute geht es über den Paso John Garner zu Campingplatz Grey - nach dem großen Glaciar Grey benannt, der uns den größten Teil des Tages begleiten wird.

Der Weg beginnt steil und schlammig - teilweise bis zum Schienbein und über Wurzeln und Steine. Wir sind beinahe die letzten, die das Camp verlassen (der Ranger ist schon äußerst nervös weil ja 07:00 eigentlich die Grenze ist nach der man nicht mehr aufbrechen darf). Das führt dazu, dass wir auf dem Weg ständig versuchen ("müssen") andere Gruppen zu überholen.

Nach einiger Zeit wird der Wald lichter und der Regen geht in Schnee über. Das was gestern noch alles Aper war ist mittlerweile mit einer kleinen Schicht aus Schnee und teilweise Eis überzogen. Der Weg wird flacher (aber nur kurz) bevor er in klassischer Manier bergab und bergauf abwechseld quälend langsam in Richtung Passhöhe zieht.

Die Sicht wird schlechter, die Laune sinkt (zumindest meine) auch in Kombination mit einem unzureichenden Frühstück, wenig Schlaf, eisiger Kälte und der Anstrengung macht das ganze insgesamt eher wenig vergnüglich.

Theoretisch sicher ganz hübsch - heute aber eher zum Abgewöhnen. Lena hat heute ihre volle Kampfkraft erreicht und zieht wie eine Rakete an der Spitze der Gruppe voran. Ben und David sind solidarisch und versuchen derweil meine Laune auf einem letzten verbliebenen Rest zu halten. Auf der Passhöhe angekommen fasste ich den unumstößlichen Beschluss mir 600 kcal in Form eines semi-frozen Marzipan-Nougat-Riegels in atemberaubender Geschwindigkeit rein zu stellen. Es hilft - bei eisigem, orkanartigen Wind aber der Aussicht am höchsten Punkt der Wanderung zu sein steigt die Laune schnell an.

Erstmalig tut sich auch der Blick auf den Grey Gletscher auf und man muss neidvoll zugeben, dass das schon andere Dimensionen sind als jene, die wir in Österreich gewohnt sind:

Zucker ist angekommen - Laune ist gut.

Der Abstieg ist stellenweise enorm Steil und relativ gatschig wieder, es wird aber zusehends besser und nach rund 800 Höhenmetern wird die ganze Geschichte wieder etwas freundlicher.


Die Aussicht belohnt :)


Man verliert nun konstant (oder was halt in Chile die Wegerrichter dafür halten...) an Höhe und kommt zum Camp Paso - welches staatlich betrieben und daher aktuell geschlossen ist. Nur Wartungsarbeiten werden fleißig durchgeführt und sehr zu unserer Freude ist das Kochen in einer Holzbaracke gestattet. So dürfen wir uns auch über ein warmes Mittagessen freuen. Auch unsere mittlerweile äußerst lieb gewordene chilenische Familie treffen wir hier wieder und tauschen Erfahrungen über die Passquerung aus. Anschließend geht es weiter in Richtung Camp Grey und der Gletscher endet relativ bald.

Einige imposante Hängebrücken sind noch zu überwinden.

Und das Wetter wird auch immer besser und am Abend erwartet uns ein beinahe Wolkenfreier Bergkamm in herrlicher Abendstimmung beim Camp Grey. Wir haben Glück und können ausnahmsweise ein Zimmer erstehen - gut, denn es soll wieder mal regnen. Am späteren Nachmittag trocknen wir die Zelte, Footprints und das restliche Gewand, "waschen" unsere Wäsche und genießen das ein oder andere Bier auf der Loggia. Auch Internetverbindung kann man hier wieder mal für wohlfeile 15€ kaufen. Naja, man will den Anschluss nach Hause ja nicht verlieren ;-)

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Bis um wenige Minuten nach Sieben waren wir tatsächlich aufbruchbereit und heute geht es über den Paso John Garner zu Campingplatz Grey - nach dem großen Glaciar Grey benannt, der uns den größten Teil des Tages begleiten wird.

Der Weg beginnt steil und schlammig - teilweise bis zum Schienbein und über Wurzeln und Steine. Wir sind beinahe die letzten, die das Camp verlassen (der Ranger ist schon äußerst nervös weil ja 07:00 eigentlich die Grenze ist nach der man nicht mehr aufbrechen darf). Das führt dazu, dass wir auf dem Weg ständig versuchen ("müssen") andere Gruppen zu überholen.

Nach einiger Zeit wird der Wald lichter und der Regen geht in Schnee über. Das was gestern noch alles Aper war ist mittlerweile mit einer kleinen Schicht aus Schnee und teilweise Eis überzogen. Der Weg wird flacher (aber nur kurz) bevor er in klassischer Manier bergab und bergauf abwechseld quälend langsam in Richtung Passhöhe zieht.

Die Sicht wird schlechter, die Laune sinkt (zumindest meine) auch in Kombination mit einem unzureichenden Frühstück, wenig Schlaf, eisiger Kälte und der Anstrengung macht das ganze insgesamt eher wenig vergnüglich.

Theoretisch sicher ganz hübsch - heute aber eher zum Abgewöhnen. Lena hat heute ihre volle Kampfkraft erreicht und zieht wie eine Rakete an der Spitze der Gruppe voran. Ben und David sind solidarisch und versuchen derweil meine Laune auf einem letzten verbliebenen Rest zu halten. Auf der Passhöhe angekommen fasste ich den unumstößlichen Beschluss mir 600 kcal in Form eines semi-frozen Marzipan-Nougat-Riegels in atemberaubender Geschwindigkeit rein zu stellen. Es hilft - bei eisigem, orkanartigen Wind aber der Aussicht am höchsten Punkt der Wanderung zu sein steigt die Laune schnell an.

Erstmalig tut sich auch der Blick auf den Grey Gletscher auf und man muss neidvoll zugeben, dass das schon andere Dimensionen sind als jene, die wir in Österreich gewohnt sind:

Zucker ist angekommen - Laune ist gut.

Der Abstieg ist stellenweise enorm Steil und relativ gatschig wieder, es wird aber zusehends besser und nach rund 800 Höhenmetern wird die ganze Geschichte wieder etwas freundlicher.


Die Aussicht belohnt :)


Man verliert nun konstant (oder was halt in Chile die Wegerrichter dafür halten...) an Höhe und kommt zum Camp Paso - welches staatlich betrieben und daher aktuell geschlossen ist. Nur Wartungsarbeiten werden fleißig durchgeführt und sehr zu unserer Freude ist das Kochen in einer Holzbaracke gestattet. So dürfen wir uns auch über ein warmes Mittagessen freuen. Auch unsere mittlerweile äußerst lieb gewordene chilenische Familie treffen wir hier wieder und tauschen Erfahrungen über die Passquerung aus. Anschließend geht es weiter in Richtung Camp Grey und der Gletscher endet relativ bald.

Einige imposante Hängebrücken sind noch zu überwinden.

Und das Wetter wird auch immer besser und am Abend erwartet uns ein beinahe Wolkenfreier Bergkamm in herrlicher Abendstimmung beim Camp Grey. Wir haben Glück und können ausnahmsweise ein Zimmer erstehen - gut, denn es soll wieder mal regnen. Am späteren Nachmittag trocknen wir die Zelte, Footprints und das restliche Gewand, "waschen" unsere Wäsche und genießen das ein oder andere Bier auf der Loggia. Auch Internetverbindung kann man hier wieder mal für wohlfeile 15€ kaufen. Naja, man will den Anschluss nach Hause ja nicht verlieren ;-)

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