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...sollen mein Sanikollege und ich unsere Einstellung, wieso?
Das waren die Worte eines Patienten heute zu uns. Genau sagte er folgendes:

ZitatUnd vielleicht sollten die Herren Zivildiener ihre Einstellung mal überdenken...nur ja ned hudln...


Warum war der Herr denn so schlecht gelaunt?
Nunja, einerseits vermutlich daran, dass wir heute zu ihm, wie zu allen anderen Patienten mit mindestens einer Ewigkeit Verspätung gekommen sind weil einfach im Moment unglaublichst viel zu tun ist. Er hat meine Kollegen schon angefeit, als wir bei der Tür zum Männerwohnheim rein sind. Was uns eigentlich einfällt, und nur ja nicht hudeln...
Das wurde von uns professionell und gekonnt ignoriert. Auch als wir ihn auf den bequemeren Sessel gesetzt haben und mit 3-Punkt Gurt angeschnallt konnten wir uns wieder über eine verbale Attacke freuen, was uns denn einfällt ihn so einzuengen. Also ab mit ihn auf den Tragsessel mit 2-Punkt-Gurt.
Obiges Zitat lies er dann los, als wir uns am Abgabeort von ihm verabschiedeten und ihm alles Gute wünschten. Ich musste es mir 3 mal überlegen ob ich ihm verbal grob übers Maul fahr und ihm folgendes erzähle
1.) Ich bin seit über einem Jahr kein Zivildiener mehr, ebensowenig wie unser Fahrer (Lehrfahrer)!
2.) Unsere Einstellung hat nicht die Bohne damit zu tun mit wieviel Verspätung wir beim Patienten einträfen.
3.) Wenn es Leute wie mich, und alle anderen EAs und Zivis, nicht gäbe, wäre der Rettungsdienst und Krankentransport niemals finanzierbar.

Ich hab mich aber doch entschieden einfach schweigend von dannen zu ziehen und keine weitere Atemluft, Nerven und Energie zu opfern um diesen hoffnungslosen Fall von Ignoranz, Unwissenheit und Unhöflichkeit auch noch einen Grund zu liefern sich über uns zu beschweren.
Direktlink  Kommentare: 0 geschrieben von potassium am Mittwoch, 03.09.2008, 21:49


Heute hab ich erfolgreich meinen ersten Dienst als Fahrer am KTW absolviert.
Obwohl ich weder ausparken noch blau (mit Sondersignalen) fahren durfte, war der Dienst sehr unterhaltsam. Das Fahren selbst is sehr gut gegangen, viel besser als gedacht, blos Fahren und Orientieren muss ich noch üben, dafür is noch zu viel Konzentration aufs Fahrzeug handlen nötig.

Für einen KTW Dienst wars ziemlich "stressig". Erster Einsatz war gleich ein Blauer, st.p. Sturz. Patient hatte Schmerzen im LWS Bereich und im linken Rippenbereich. Die Rippen waren auch nicht wirklich stabil und somit wurde der Patient in eine Vakuum eingeschweißt und dann nach ein paar Unstimmigkeiten am Funk (LOL) ins KH verbracht.

Dannach einige uninteressante KTW-Transporte und zum Abschluss noch ein Rettungs-Einsatz (für die Rettung). Patient sei angeblich verletzt und müsse nur dringend ins KH.
Angekommen fanden wir den Pat. knieend vor einem Sessel vor. Die Heimhilfe lief hektisch um uns und den Patienten herum. Nachdem der Patient schmerzen verneinte und auch auf die Schnelle nix zum sehn war haben wir ihn erstmal auf den nahestehenden Sessel geholfen. Auf die Frage warum wir den gerufen wurden, meinte er nur, damit wir ihn aufheben. Also erstmal Standard-Untersuchungsprogramm. Keinerlei Verletzungen, Prellmarken und keine neuen Schmerzen. Vitalwerte in Ordnung, aber der Patient konnte einfach nicht selbst gehen noch sich anderweitig fortbewegen.
Laut HH ist das neu. Also unser Vorschlag an den Patienten, er solle ins KH mitkommen um sich gründlich durchchecken und bissl aufpeppeln zu lassen. Dieses lehnte der Pat. jedoch kategorisch ab.
Nun wäre ein Revers wohl angebracht, aber NEIN, das wäre nur der halbe Spaß gewesen - der Patient war besachwaltet. Also die Sachwalterin kontaktiert, sie war oh Wunder erreichbar, die ebenfalls der Meinung war er solle uns ins KH begleiten. Dachten wir uns gut, das wird er wohl einsehn und brav mitkommen. Weit gefehlt, er weigerte sich behände. Derweil durfte ich mich telefonisch von seiner Hausärztin beflegeln lassen, wieso ich ihn nicht einfach belassen würde, er sei ja eh in Ordnung und Stürzen könnte ich genauso - was der Dame nicht ganz klar war, ich stürze nicht wenn ich 3 mal in der Nacht aufs WC gehe 3 (!) mal und bleibe dann für Stunden liegen falls nicht gerade die Heimhilfe die Rettung verständigt. Da wir RS aber eh nur unnötig, unverantwortlich, faul und eigensinnig sind hat die Dame dann das Gespräch beendet - ich hatte nichts dagegen. :mad:
Nachdem wir nun als einzigen Ausweg und Argumentationsmittel die Herren mit den Dienstwaffen erkannten, wurden diese nachgeordert. Diese kamen nach 20 Minuten widerwillig und schlecht gelaunt zu uns, nur um uns zu erklären, dass der Patient doch eh Top Fit sei und warum WIR eigentlich so ein Aufsehn darum machen. Von den Kompetenzen von Sanitätern und Heimhilfen hatten die beiden guten Männern ÜBERHAUPT keine Ahnung, so pflaumte er die Heimhilfe an wieso sie nicht den gestürzten Mann selbst aufgehoben hätte (er rund 90kg sie etwa 70kg). :mad:
Nachdem die Herren partout nicht einsehen wollten, dass er Herr ins Spital gehörte telefonierten sie eine Weile herum bis sie die Hausärztin soweit hatten, es auf ihre Verantwortung zu nehmen, dass er zu Hause bleibt. Das wurde alles dokumentiert und nach weit über 90 Minuten die wir dort sinnlos verbracht haben konnten wir endlich von dannen ziehen.
Pause war somit auch hinfällig weil der Dienst war ja eh scho fast vorbei...
Sowohl die Frechheit und die Unwissenheit der Hausärztin als auch der Exekutive sucht seinesgleichen. :motz:

PS: Trotzdem sind 8,5 Stunden Dienst derartig kurz im Vgl zu 12. Da ich ja seit über 6 Monaten nicht mehr KTW gefahren bin (nur da gibts Kurzdienste) bin ich das ja gar nimma gewohnt :D
Direktlink  Kommentare: 1 geschrieben von potassium am Dienstag, 02.09.2008, 17:39
Eingeordnet unter: KTW, Rettung, Rettungssanitäteralltag


War heute mit Berni, Sophie, Theo und Christian beim Tag der offenen Türe des ÖAMTC Stützpunktes Aspern.
Gab wirklich einiges zu sehen dort von RK, ASB, JUH, Malteser, Wiener Rettung, Feuerwehr und Polizei. Es haben auch alle beteiligten geduldig Fragen beantwortet und man konnte in sämtliche Fahrzeuge einsteigen und sie von innen besichtigen, auch in die Hubschrauber.
Hätt ich mir gar nicht gedacht wie engs im Patientenraum da is Oo
Blos die Hundestaffel und die Abseiltruppe fand ich bissl enttäuschend von der Präsentation her, aber das ist Geschmackssache.

Auch wurde von Schratti (Wiener Blut - die 3 von 144) gezeigt wie die Reanimation richtig funktioniert und er hat erklärt wie wichtig Erste Hilfe Kurse sind.

Die Käsekrainer waren hervorragend, blos an Vegetarier scheint niemand gedacht zu haben, außer Pfefferoni und Semmeln gabs nix ohne Fleisch.

Cool fand ich, dass der C9 zwischendurch 3 mal zu nem Einsatz musste und das anscheinend reibungslos geklappt hat.

Hier Videos von Start und Landung (vorsicht Laut!)




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Sophie, Berni und Christian im Hubschrauber der Bundespolizei

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Christophorus 9 (C9) von vorne mit geöffneten Cockpittüren.

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Bereits stehend nach der Landung

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Sophie am Sitz des Sanitäters im C9-Cockpit

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Theo am Sitz des Sanitäters im C9-Cockpit

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K3 ist ein Fahrzeug des Katastrophenschutzzuges des Wiener Rettung der bis zu 15 leichtverletzte Personen versorgen kann.

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Eines der neueren Notarzteinsatzfahrzeuge (NEF) der Wiener Rettung

weitere Fotos

Update: Theos Fotos
Direktlink  Kommentare: 0 geschrieben von potassium am Samstag, 30.08.2008, 17:15


Das neue Einsatzleitsystem mit den neuen Terminals sorgt durchaus für Erheiterung seitens der Mannschaft. Kurze Erklärung für nicht eingeweihte.
Neuerdings bekommen wir am RTW Einsätze nicht mehr per Funk durch, sondern per Datenfunk auf einen Touchscreen, wo wir den Einsatzempfang bestätigen müssen und dannach die Details zu dem Einsatz sehen. Dazu gibts eine SMS auf das Diensthandy des 1. Sanitäters mit Straßenname und Berufungscode (Beschreibung und Dringlichkeit des Einsatzes).
Nunja am Bildschirm stehen dann Daten wie Adresse, Name, Rückrufnummer, der Grund warum die Leistelle glaubt, dass wir hinfahren sollen (z.B. 31D3, was so viel Bedeutet wie Bewusstlosigkeit bzw. Bewusstseinseintrübung eventuell nach einem Ohnmachtsanfall). Weiterhin die Transportnummer, eventuelle Anfahrtsbeschreibung, Übergabezeit und eventuell der Rufname des NEFs, wenn dieses mitalarmiert wurde.
Außerdem steht ein automatisch generierter Text der sich zb. so lesen kann:

ZitatSie fahren zu einem Patienten mit bekanntem Herzleiden. Der Patient ist weiblich, 85 Jahre alt. Er ist bei bewusstsein und atmet.


Man weiß also ca, worauf man sich einstellen kann (verlassen darf man sich darauf natürlich nicht).
Genial fand ich aber gestern folgende Meldung

ZitatSie fahren zu einem bewusstlosen Patienten. Der Patient ist männlich, 72 Jahre alt. Er ist bei bewusstsein und atmet.

Was nun bewusstlos oder nicht?!?!?

Das manchmal oft einfach Information fehlt (warum auch immer) haben wir heute bemerkt als wir für einen Transfer bestellt wurden und einfach so gut wie keine Information erhalten haben. Weder von welcher Abteilung zu holen, noch was der Patient hat, noch wohin er kommt.
Nach einiger telefoniererei ham wir dann auch alles nötige erfahren und den Patienten erfolgreich und sicher transferiert. Patient war übrigens analgosediert, relaxiert, narkotisiert , intubiert und natürlich vollkommen monitiert - sind ja vollkommen belanglose Infos :-? lol
Direktlink  Kommentare: 0 geschrieben von potassium am Freitag, 29.08.2008, 20:29
Eingeordnet unter: RTW, Rettung, Rettungssanitäteralltag


Juhu, am Dienstag hab ich meinen ersten KTW-Fahr-Einschuldienst. Sprich das erste mal, dass ich selbst ans Steuer eines unserer KTWs darf.
Bin scho sehr gespannt wie das wird. Bin noch nie mit automatik gefahren und dann noch so ein großes und breites Auto :eek:
Najo, KTW bin ich eh schon eeewig nimma gefahren. Also alle die am Dienstag auf der Straße unterwegs sind: aufpassen! :D

Edit: Immer diese Grammar-Nazis.
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Direktlink  Kommentare: 0 geschrieben von potassium am Donnerstag, 28.08.2008, 20:05


Am 30. August 2008 findet am Flugfeld Aspern der Tag der offenen Türe der Flugrettung Wien statt.

Neben dem Notarzthubschrauber C9 werden Polizeihubschrauber der Flugeinsatzstelle Wien, Einsatzfahrzzeuge der Wiener Berufsrettung, der Wiener Feuerwehr und div. anderer Einsatzorganisationen zu besichtigen sein.
Außerdem stellt der ÖAMTC einen Bremssimulator zu Verfügung.
Die Seiltechnikeinsatzgruppe der Wiener Rettung wird ihr Können vorführen. Ebenfalls gibt es Erste Hilfe Stationen an denen man seine Kenntnisse der Ersten Hilfe auffrischen kann.


Den ganzen Folder gibts hier.

Die Adresse lautet:
Stützpunkt Christophorus 9
Opel-Austria-Werk Aspern

Gross-Enzersdorferstrasse 59
A-1220 Wien

Tel.: 01/2808525

Zufahrtsbeschreibung

Die Groß-Enzersdorferstraße stadtauswärts vorbei beim General Motors Werk
bis zur Kreuzung mit der Lannesstraße. Bei der Ampel links abbiegen und ent
lang der neuen Zufahrtsstrasse ins ehemalige Flugfeld Aspern zum Stützpunkt

Wird sicher sehr interessant werden :)

Update: Fotos & Videos davon gibs hier und hier.
Direktlink  Kommentare: 0 geschrieben von potassium am Montag, 25.08.2008, 12:36


Einen unglaublich interessantern Artikel über Alkohol-Missbrauch hab ich grade auf www.agn.at (Arbeitsgemeinschaft für Notfallmedizin) gefunden.

Einige Stellen daraus, die meine Meinung über Komasäufer sehr stützen möchte ich daraus zitieren:

ZitatDie bisher besprochene statistische Auswertung der Notarzteinsätze infolge starker Alkoholisierung umfasst alle Einsätze ungeachtet des Alters. Den Medienberichten zufolge hat ja aber gerade der Alkoholmissbrauch unter Kindern und Jugendlichen in den letzten Jahren enorme Zuwächse zu verzeichnen. Das Durchschnittsalter der Patienten mit Alkoholintoxikationen steigt in Graz jedoch seit dem Jahr 2000 stetig an und liegt derzeit bei einem Alter von 39 Jahren.

Betrachtet man sich die Altersverteilung, so liegt der Gipfel bei 15 – 20 Jahren, eine Verschiebung dieses Gipfels in Richtung jüngerer Patienten ist aber auch hier über die letzten Jahre nicht zu verzeichnen.

Der älteste Patient mit einer Alkoholvergiftung war 95 Jahre alt, der jüngste, bei dem die Intoxikation allerdings auf akzidentelle Gründe zurückzuführen ist, war 7 Jahre.


Zitat
Sowohl die Absoultzahl alkoholbedingter Einsätze, als auch der Anteil an den Gesamteinsätzen ist seit 2002 gleichbleibend, teilweise sogar leicht fallend. Auch der Schweregrad der Alkoholisierung hat sich nicht geändert.

Der Altersgipfel im Bereich von 15 - 20 Jahren deutet schon darauf hin, dass in diesem Alter Grenzen ausgelotet werden, jedoch gab es keine Veränderung über die letzten Jahre.

Aus Sicht des Notarztsystems kann die von den Medien lancierte Zunahme des "Komatrinkens" nicht bestätigt werden.


Wirklich wirklich empfehlenswert dieser Artikel!
ebenfalls genial find ich wie so oft, den Medizinerhumor
ZitatDarüber hinaus imponiert der Patient oft durch einen Foetor ethylicus ("Fahne").
LOL

Direktlink  Kommentare: 0 geschrieben von potassium am Mittwoch, 20.08.2008, 14:27




Die 3 von 144

Ich find die Sendung übrigens ziemlich unterhaltsam. Sicherlich machen die Kollegen ein paar Fehler und der Schmäh is ned immer der beste. Aber die lächerlichen Anschuldigungen aus div. Zeitungen sind ja noch weit unter dem Niveau der Sendung. Ich würd mich freuen, wenns noch ein paar folgen gäbe. Schaut halt schlecht aus im Moment.
Direktlink  Kommentare: 0 geschrieben von potassium am Donnerstag, 17.07.2008, 10:40


ZitatBesonders eilig hatte es Mittwoch vormittags der kleine Ivo Maurice: er beschloss wohl kurzerhand bereits zu Hause das Licht der Welt zu erblicken. Die gebürtige Berlinerin hatte zwar morgens bereits erste Wehen, wollte aber noch etwas zuwarten."Ich dachte, bei der ersten Geburt wird das schon eine Weile dauern. Als die Wehen dann stärker wurden, rief ich meinen Lebensgefährten an, damit er mich ins Spital begleitet", erzählt die Wahlwienerin. Dazu war dann allerdings keine Zeit mehr.

Die Geburt war schon so weit in Gange, dass der werdende Vater bereits zu Hause erste Vorbereitungen treffen musste. Dabei wurde er von einem Mitarbeiter der Wiener Rettung telefonisch angeleitet. Binnen 10 Minuten waren der Notarzt und Sanitäter der Johanniter-Unfall-Hilfe zur Stelle: "Als die Rettungsleute eingetroffen sind, ist mir ein Stein von Herzen gefallen! Ich dachte schon, ich müsste das alleine mit meiner Frau meistern", so der Vater erleichtert.

Dann ging alles ganz schnell: Keine fünf Minuten später, um 10:45, kam der Junge zur Welt, er ist 50 cm groß und 3,6 kg schwer. Der kleine Ivo und die frischgebackene Mutter sind wohlauf.

Quelle: www.johanniter.at

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Siehe auch mein erstes Kind
Direktlink  Kommentare: 0 geschrieben von potassium am Samstag, 28.06.2008, 12:48


Wie schonende Venenpunktion funktioniert erklärt Dr. Malzev Wladimir auf seiner Website http://www.venpunktion.de.

Er nimmt die normalen Venflons/Braunülen/Viggos also Venenverweilkatheter "verkehrt". Man zieht die Nadel ein stück heraus, dreht sie um 180° und schiebt sie zurück. Erst dannach wird die Vene punktiert. Somit kann die Venenrückwand fast nicht durchstochen werden und das parastechen wird anscheinend wirkungsvoll verhindert.

Wie das genau funktioniert wird hier erklärt.
Falls das hier ein NFS/Arzt liest: Schon mal ausprobiert? Funktioniert das wirklich besser?

Via rettungsblogger.de
Direktlink  Kommentare: 0 geschrieben von potassium am Donnerstag, 26.06.2008, 21:04