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Direktlink  Kommentare: 0 geschrieben von potassium 31.12.2011, 18:14
Eingeordnet unter: Allgemein, Humor, Party


Nachdem das Motorrad noch immer nicht in die verdiente Winterruhe durfte, hab ich es wenigstens zu einem kleinen Ausritt bewegt am Dienstag. Muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: 27.12. und es is so schön und warm, dass man problemlos in Niederösterreich Motorradl fahren kann. Traumhaft!
Da ich jedoch den Entschluss recht spontan gefasst habe und dementsprechend nicht viel Zeit für Planung hatte, wurde die Tour recht fantasielos.

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Wenn das nicht ein typisches Winterbild ist...

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Auch die übrige Landschaft ist schon fast im Winterkleid.

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Das Motorrad ist schmutzig aber dafür fährt es sich gut ;-)

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Schneeberg von Puchberg gesehen aus, jaja dort liegt schon Schnee.

Am Rückweg wars teilweise schon bissal kalt, vor allem auf den Zehen und Fingern, wenn die Sonne weg war. Aber he, das darf einem zwischen Weihnachten und Silvester ned stören 8-)

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Von Ternitz aus gesehen: Der Schneeberg.


Natürlich gibts auch ein kleines Video von der Route: Hier zwischen Miesenbach und Puchberg am Schneeberg

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Karte bei Google-Maps ansehen.

GPS-Track spar ich mir zum raufladen, is zu unspektakulär.
Direktlink  Kommentare: 0 geschrieben von potassium 29.12.2011, 16:38


Mein erster Dienst als NFS am Rettungswagen hat sehr unspektakulär begonnen. Ein betrunkener der in einen Raufhandel verwickelt war, eine ältere Dame, deren größtes Problem das fehlende Abendessen war. So hats angefangen ...

Nichts weiter erwartend kam der nächste Einsatz "32B04 - Unklares Geschehen - Fremdsprachiger Anrufer wurde nicht verstanden". Najo, das kann ja heiter werden. Vermutlich wieder mal Fieber und Unwohlsein seit 2 Wochen. Also Rucksack geschnappt und auf geht's.
Auf halbem Weg vom Auto zum Haus kommen uns zwei Erwachsene mit einem leblosen Kind entgegen mit den Worten "Atmet nicht mehr!" Also ruckzuck das Kind geschnappt und ins Auto auf die Trage gelegt. Und nun gehts los im Hirn: ABCDE, Kritisch? Nicht kritisch? Was ist eigentlich passiert?
GFI (General First Impression): Kind, 2 Jahre alt, bewegungslos und reagiert nicht auf Ansprache und nur minimal auf Schmerzreiz, es sind keine Blutungen zu sehen. Puls peripher vorhanden.

A scheint verlegt zu sein -> Esmarch-Handgriff eröffnet den Atemweg und damit wird er freigehalten
B zeigt deine deutlich erhöhte Atemarbeit, aber beidseitige gleiche Thoraxexkursionen, SpO2 von 72, Lunge auskultiert, jedoch auf Grund der lauten Umgebung nichts gehört. Da die Sättigung so mies ist und das Kind deutliche Zeichen einer Atemnot zeigt, wurde das Kind als kritisch eingestuft und der Notarzt nachgefordert. Weiters erfolgt die Gabe von 12 l/min O2 über eine Maske mit Reservoir.
C zeigt eine kühle Haut, nicht schweißig, minimale Zyanose um die Lippen, peripherer Puls von 80 aber kräftig. Parallel dazu erfolgt ein Monitoring mittels 3-Kanal EKG und Pulsoxymetrie.
D zeigt ein initial soporöses Kind mit mittelweiten gleichseitigen Pupillen, dass nicht Schreit und auch sonst nicht adäquat reagiert mit einem GCS von 7.
E bestätigt nocheinmal, dass das Kind kritisch ist. Es wird komplett entkleidet, um nix zu übersehen, und anschließend in eine Rettungsdecke gewickelt, zwecks Wärmeerhalt.

Im weiteren Verlauf bessert sich die Sauerstoffsättigung des Kindes sehr schnell auf Werte von über 90 und schließlich auf 100%, wobei die Herzfrequenz auf 150-160 bpm ansteigt. Das Kind beginnt sich gegen die gesetzten Maßnahmen zu wehren und klart zunehmend auf. Als der Notarzt eintrifft ist das Kind bereits heftig am Weinen und Schreien, wobei die Sauerstoffsättigung wieder auf etwa 80 absinkt. Dies könnte aber auch auf die heftigen Bewegungen des Kindes zurück zu führen sein.
Die Anamnese ergibt, dass das Kind am Nachmittag 38 °C Fieber hatte und der Vater bereits ein Zäpfchen Mexalen verabreicht hatte. Vor Alarmierung der Rettung hat das Kind, laut dem Vater, am ganzen Körper gekrampft und anschließend rhythmisch gezuckt, was einen Fieberkrampf wahrscheinlich macht. Weiters erfahren wir, dass das Kind bereits 2 Operationen auf Grund eines Hydrocephalus (Wasserkopf) hatte und deswegen kein gutes Verhältnis zu Ärzten hat. Eine weitere Anamnese war auf Grund der eingeschränkten Deutschkenntnisse der Eltern nicht möglich.

Das Kind wird zur Beruhigung der Mutter auf den Schoß gesetzt und unter weiterem Monitoring unter Notarztbegleitung auf eine Kinderstation transportiert. Vor der Abfahrt hat sich die Sättigung bereits soweit gebessert, dass eine weitere Sauerstoffgabe nicht mehr notwendig ist, da das Kind die Maske sowieso nicht toleriert, erfolgt der weitere Transport ohne zusätzlicher Sauerstoffgabe.
Die Fahrt ins Krankenhaus verläuft Komplikationslos und das Kind beruhigt sich zusehendes und bei der Ankunft im Krankenhaus wirkt es, als wäre nie etwas passiert.

Wieder einmal hab ich gesehen, dass man im Rettungsdienst stets das Unerwartete erwarten muss. Ich bin sehr froh, dass ich mit einem so routinierten Team gefahren bin, mit dem ich gut zusammenarbeiten konnte, sodass das Kind bei Eintreffen des Notarztes bereits rundum versorgt war.
Balsam für die Seele war auch das anschließende Lob des Notarztes, dass wir das sehr gut gemanaged haben.

So langweilig mein "Übergabedienst" war, so spannend war mein erster alleiniger Dienst.
Bin schon gespannt wie die nächsten Dienste so werden :-)
Direktlink  Kommentare: 1 geschrieben von potassium 22.12.2011, 23:12


etwas zum Nachdenken

Wie auch die Lisi Gamsjäger aus Gosau

Erinnert mich an Sommer und die schöne Gegend dort :)
Direktlink  Kommentare: 0 geschrieben von potassium 14.12.2011, 22:30


... ist dieses Schwein. Wäre dringend für das Einsetzen von Schweinen in Suchschweinestaffeln :D

Direktlink  Kommentare: 1 geschrieben von potassium 14.12.2011, 22:26


Wie die Zeit vergeht. Grad eben war noch NFS-Prüfung nun steh ich schon die zweite Woche im fortgeschrittenen Synthesepraktikum und muss mich ärgern wie in jedem Praktikum bisher. Nix da mit im Master wirds gemütlicher.
Ein Präparat hat sich bereits als widerspenstiger als erwartet herausgestellt -> Nochmal kochen. Gott sei Dank nur die letzte Stufe, trotzdem mühsam genug. Und die Ausbeuten sind auch mehr als dürftig.

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Ein symbolisches Foto ausm Labor

Dazu kommt noch der übliche Weihnachtswahnsinn mit Geschenken überlegen, kaufen und nebenbei soll man auch noch in Festtagsstimmung kommen, dass ich nicht lache.
Aber: In 10 Tagen is der Zauber vorbei und dann wirds hoffentlich wieder ein bisserl ruhiger und hier kommt hoffentlich auch wieder bissl mehr Text.

An dieser Stelle noch was imho erheiterndes:
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Danke m3

PS: Super find ich aber, dass man dieses Jahr bis Weihnachten Motorradfahren kann. Vielleicht brauch ich überhaupt ned einwintern und kann durchfahren. Das wärs überhaupt! Motorrad ftw!
Direktlink  Kommentare: 0 geschrieben von potassium 14.12.2011, 22:24


Nun ist es endlich soweit. Nach langem und harten Lernen, einer furchtbaren Vor-Prüfungs-Nacht und einem Tag der von mehr Adrenalin kaum geprägt sein hätte können, darf ich voller Freude verkünden:
Ich hab die Notfallsanitäter-Prüfung mit ausgezeichnetem Erfolg bestanden.
Hiermit habe ich die Berechtigung zur Tätigkeitsausübung als "Notfallsanitäter" erlangt und bin zur Führung der Tätigkeitsbezeichnung Notfallsanitäter (NFS) berechtigt.

1. Teilprüfung:
Notfallmedizin (=erweiterte Kenntnisse in den Gebieten Anatomie und Physiologie, Störungen der Vitalfunktionen und Regelkreise und zu setzende Maßnahmen, spezielle Notfälle und zu setzende Maßnahmen, Hygiene, Arzneimittellehre)
Beurteilung: sehr gut

2. Teilprüfung:
Gerätelehre und Sanitätstechnik
Beurteilung: sehr gut

3. Teilprüfung:
Einsatztaktik, Rettungswesen, Katastrophen, Großschadensereignisse, Gefahrgutunfälle
Beurteilung: sehr gut

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Die vier Sanis (von 9) die heute die Prüfung bestanden haben

Besonderen Dank an dieser Stelle an meinen Schatz, Michelle, die mich die letzten Tage und Wochen ausgehalten und immer Unterstützt hat, was sicher nie einfach war (noch schwerer als sonst ;-)).
Weiters besonderen Dank an die Mia, die nicht nur dieses großartige Plakat angefertigt hat, sondern uns PHTLS so gut beigebracht hat, dass es heute nix daran zum Aussetzen gab. Außerdem hat sie dieser großartige Plakat mit der Aufschrift Ich scheiß auf deine Pleura gebastelt. Was es mit diesem Spruch für eine Bewandtnis hat, das an anderer Stelle.

Außerdem natürlich auch einen großen Dank an das Team-ABZ im speziellen Conny, Reini und Gabi und die vielen anderen Trainer, die uns in vielen vielen Stunden unser Wissen eingetrichtert haben. DANKE!

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Auch das lang ersehnte Abzeichen haben wir heute gleich gemeinsam mit dem Zeugnis erhalten.

So und nun gehts ans Feiern!
Direktlink  Kommentare: 2 geschrieben von potassium 01.12.2011, 18:32